Tagesthemen-Moderator, Dozent am Institut für Moderation (imo) und nun auch Honorarprofessor an der Hochschule der Medien (HdM) Stuttgart – Ingo Zamperoni erhielt am 13. Januar 2022 im Rahmen seiner Antrittsvorlesung an der Hochschule seine Ernennungsurkunde von HdM-Rektor Prof. Dr. Alexander W. Roos.

„Ich bin schwer begeistert, dass ich hier meinen kleinen, bescheidenen Beitrag leisten darf“, sagte Ingo Zamperoni anlässlich seiner Antrittsrede als Honorarprofessor an der HdM. Von nun an wird der ARD-Journalist, wenn er abends nicht für die Tagesthemen vor der Kamera steht, seine Erfahrungswerte an Studierende der HdM weitergeben. Noch dieses Wochenende startet er erneut mit seinem Interviewtraining, in dem er sein journalistisches Handwerk vermitteln wird.

Bereits im Juli 2021 hatte der Senat der Hochschule den Moderator einstimmig zum Honorarprofessor berufen. Am Donnerstag erhielt Zamperoni nun seine offizielle Ernennungsurkunde. HdM-Rektor Prof. Dr. Alexander W. Roos betonte, welche Bereicherung Zamperoni für die Hochschule darstellt: „Er verkörpert Integrität und Erfahrung im Journalismus, deshalb bin ich stolz auf den heutigen Tag“. Noch ist die Bezeichnung als Professor etwas ungewohnt für den Moderator. „Ich hätte nie gedacht, dass ich mal ein Namensschild mit diesem Kürzel tragen würde“, so Zamperoni.

Der Moderator ist an der HdM kein fremdes Gesicht. Bereits im Sommersemester 2017 bot Zamperoni die Veranstaltung „Achtung Praxis: Profis berichten aus ihrem Alltag“ an. Seit 2019 vermittelt er am Institut für Moderation (imo) angehenden Moderatorinnen und Moderatoren, welche Verantwortung der Beruf mit sich bringt. Für imo-Direktor Prof. Stephan Ferdinand stellt Zamperonis Professur einen Höhepunkt in der 13-jährigen Geschichte des imo dar. Das Rückgrat des Instituts seien die Dozierenden und der Qualitätsanspruch an die Moderation gehöre zur DNA des Instituts. „Ingo steht für Kompetenz, er hakt nach und berichtet stets glaubwürdig und faktenbasiert – er gehört einfach hier her“, erklärte Ferdinand.

Sicherer Raum des Ausprobierens
Als Dozent möchte Zamperoni den künftigen Journalistinnen und Journalisten Selbstvertrauen mitgeben und ihnen die Begegnungsangst vor dem Moderieren nehmen. „Die Hochschule ist perfekt dafür geeignet – ein geschützter Raum, in dem auch mal etwas schief gehen darf“, bekräftige Zamperoni. Um einen „journalistischen Kompass“ zu entwickeln, komme Hochschulen eine besondere Bedeutung zu: „Die Hörsäle müssen Orte der Auseinandersetzung und Konfrontation sein, Orte der offenen Streitkultur – wo, wenn nicht hier?“, fragte Zamperoni. Er erhoffe sich umgekehrt auch von den Meinungen der Studierenden lernen zu dürfen, beispielsweise welche Themen die kommende Generation bewegen.

Journalismus als „Leuchtturm“
Die Bedeutung des Journalismus sei in diesen Zeiten, wichtiger denn je zuvor, erklärte Zamperoni in seiner Antrittsrede. „In der ständigen Flut an Informationen benötigen die Menschen den Journalismus als Leuchtturm, der Ihnen Orientierung bietet“. Insbesondere für Moderatorinnen und Moderatoren sei es die Herausforderung, komplexe Themen verständlich herunterzubrechen und dabei niemals eine Agenda zu verfolgen. Zum Handwerkszeug gehöre es auch, sich stets eine gewisse Skepsis und Neugierde beizubehalten. Abschließend appellierte Zamperoni an die angehenden Journalistinnen und Journalisten, nicht davor zurückzuschrecken, sich mit den Gegnern der klassischen Medien zu beschäftigen: „Man wird niemals alle erreichen, aber man darf auch nicht aufhören, versuchen sie zu erreichen.“

Nachwuchs Moderatorinnen und Moderatoren stellen ihr Können unter Beweis
Im Anschluss an die Antrittsvorlesung stand Ingo Zamperoni im Podcast SPRICH:STUTTGART Rede und Antwort. Er traf dabei auf eine seiner Absolventinnen des Qualifikationsprogramms Moderation: Antonia Hofmann befragte den Fernsehjournalisten, gemeinsam mit Daniel Stolz, der sich im aktuellen imo-Jahrgang zum Moderator ausbilden lässt. Der 120 Minuten lange Podcast SPRICH:STUTTGART ist eine Übungsplattform für die imo-Teilnehmerinnen und -Teilnehmer. Zamperoni attestierte den beiden nach dem Schlussjingle: „Super gemacht!“. Am folgenden Freitag und Samstag war er dann in seiner Funktion als Lehrender im Einsatz. In seiner Lehrveranstaltung „Fernsehen: Information und Politik“ vermittelte Ingo Zamperoni den Teilnehmer:innen im Qualifikationsprogramm Moderation das professionelle Handwerkszeug für die kritische Interviewführung.

Zur Person
Ingo Zamperoni studierte Amerikanistik, Jura und Geschichte an der Universität Konstanz, in Berlin und Boston. Beim Norddeutschen Rundfunk (NDR) absolvierte er sein Volontariat. In seinen künftigen Seminaren blickt Zamperoni auf viel Erfahrung vor der Kamera zurück: 2007 übernahm er etwa die Moderation des ARD-Nachtmagazin. Ab 2014 war er zwei Jahre als ARD-Auslandkorrespondent in Washington tätig und aktuell moderiert er im Wechsel mit Caren Miosga und Aline Abboud die ARD-Tagesthemen.

Antrittsvorlesung bei Youtube
Unter dem folgenden Link ist die Antrittsvorlesung von Ingo Zamperoni ab sofort abrufbar: https://www.youtube.com/watch?v=F-zqX9ehYPk